Käfigeier in Süßwaren

25.01.08
Mann, ist der Qualmann: Keine Käfigeier in Süßwaren
Zum Auftakt der Internationalen Süßwarenmesse am kommenden Sonntag in Köln fordert der Deutsche Tierschutzbund die Branche zu einem Verzicht von Eiern aus der Legehennen-Käfighaltung und zu einer transparenten Kennzeichnung der Produkte auf. Ob Bahlsen, Coppenrath & Wiese, Leibniz oder auch Dickmann`s von Storck: In diesen und vielen anderen Produkten werden jährlich Milliarden Eier aus qualvoller Käfighaltung verarbeitet. Nach einer Internetumfrage auf www.tierschutzbund.de sprechen sich 96,8 Prozent der Teilnehmer für eine Kennzeichnung von Lebensmitteln aus, bei der deutlich wird, aus welcher Tierhaltung die Produkte oder die Zutaten kommen.

„Wer die Käfighaltung von Legehennen wirtschaftlich ausnutzt, handelt ethisch nicht korrekt. Wir erwarten mindestens eine absolute Ehrlichkeit gegenüber dem Konsumenten und fordern daher die Kennzeichnung auf dem Produkt. Den Marken stände es aber gut an, auf Käfigeier zu verzichten“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, zur Eröffnung der Süßwarenmesse. Die Verbraucher wollen mit Süßwaren Genuss und nicht Tierqual verbinden, so Apel.

Mit einem Angriff auf die Marke Dickmann´s verschärft der Deutsche Tierschutzbund heute seine Kampagne. Dickmann´s verarbeitet pro Tag geschätzt über zwei Millionen Eier aus der Käfighaltung für die Ei-Schaumfüllungen bei Tagesproduktionen von bis zu fünf Millionen Schokoküsse. Vor Dickmann`s standen bereits Marken wie Bahlsen, Coppenrath & Wiese oder auch Lambertz in der Kritik. Sie alle verwenden Käfigeier und haben dieses auch gegenüber dem Deutschen Tierschutzbund verteidigt. Das es auch anders geht, haben Marken wie Dr. Oetker, Mars Süßwaren oder deBeukelaer-Griesson bewiesen: Diese Unternehmen verzichten auch auf Druck der Kampagne auf Käfig-Eier.

Neben Süßwaren hat Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation aber auch andere Lebensmittelhersteller im Blick: Birkel und Verpoorten gehören dazu, weitere werden folgen. Bis es zu einer Kennzeichnung kommt, appelliert der Deutsche Tierschutzbund an Verbraucherinnen und Verbraucher, auf solche Süßigkeiten und Ei-Fertigprodukte zu verzichten oder zu Ökoprodukten zu greifen, da dafür Eier aus ökologischer Haltung verwendet werden.

Die seit 2004 vorgeschriebene Kennzeichnung von verpackten Schaleneiern ist eine Erfolgsgeschichte. Umsatzzahlen der Produkte aus alternativen Haltungssystemen (O für Bio, 1 für Freiland und 2 für Bodenhaltung) steigen gegenüber denen der Eier mit der 3 aus der Käfighaltung stetig an. „Das beweist, dass der Verbraucher seine Macht nutzt, wenn die Produkte klar gekennzeichnet sind. Das gilt für Ei-Produkte und sollte aber auch für alle anderen Lebensmittel gelten“, betont Apel.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund


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