Staupe

Staupe- noch immer verbreitet und für Welpen und ältere Hunde gefährlich

Die Staupe ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Es ist eine hoch infektiöse Virusinfektion, an der nicht nur Hunde erkranken, sondern auch marderartige Tiere, wie z. B. Marder, Frettchen, Nerze. Das Staupe – Virus ist eng verwandt mit dem menschlichen Masern – Virus. Auch das Virus, welches das Seehundsterben verursachte, ist ihm sehr ähnlich.
Infizierte Tiere scheiden Viren mit allen Körperflüssigkeiten aus und stecken dadurch andere Hunde an. Eine besondere Gefahr stellen dabei Tiere dar, die den Erreger verbreiten können, ohne selbst Krankheitsanzeichen zu zeigen. Die Staupe befällt vorwiegend Jungtiere in den ersten Lebenswochen – aber auch ältere Tiere können erkranken.
Die Krankheit ist durch drei verschiedene Verlaufsformen gekennzeichnet, wovon eine, zwei oder alle auftreten können oder ineinander übergehen. Staupeviren können nicht behandelt werden. Deshalb:
Einziger Schutz ist die Impfung. Bewahren Sie Ihren Hund vor Krankheit und Siechtum !!!


Die nervöse Staupe (genannt auch Kopfstaupe) ist nicht behandelbar, da es sich um einen Virus handelt. Alle anderen Symptome wie Lungenentzündung, Herzprobleme und so weiter, sind durch aus in den griff zu kriegen mit Medikamenten, da es um sogenannte Sekundärinfektionen handelt, die wiederum durch Bakterien ausgelöst wurden. Die Viruserkrankung Staupe heilt je nach Konstitution des Tieres aus beziehungsweise kommt zum Stillstand und der Hund bleibt sein lebenlang imun dagegen. Wichtig ist, dass der Hund nicht belastet wird. Er braucht sehr viel Ruhe, Gassi gehen nur das allernötigste, ansonsten soll er sich absolut ruhig verhalten.
Man kann dem Hund sehr viel Vitamin B geben, damit die Abwehrkräfte gesteigert werden. Je besser die Abwehrkräfte um so größer die Chance, dass es zum Stillstand kommt. Schäden werden auf jeden Fall nachbleiben, muß man dann sehen wie die Auswirkungen sind. Staupe ist vergleichbar mit Kinderlähmung beim Menschen. Es gibt die unterschiedlichsten Formen und Schweregrade.

Leider ist es so, daß Schädigungen im Nervenzentrum nicht zu heilen sind, genau wie beim Menschen auch. Einmal zerstörtes Nervengewebe wächst nicht wieder neu.
Auch läßt sich bei Nervenschädigungen nicht feststellen, wie weit etwas zerstört ist. Das läßt sich letztendlich nur aus dem Verhalten ableiten. .innerhalb der letzten Jahre hat sich die Staupebehandlung aufgrund wissenschaftlicher Forschung stark gewandelt. Die Krankeit selbst hat in ihrem Verlauf nicht wesentlich verändert, obwohl die Infektionskrankeit von Jahr zu Jahr schwankt, wie bei vielen Viruserkrankungen.
Staupe ist in erster Linie eine Nervenerkrankung. Die äusseren Erscheinungen beruhen weitgehend auf den speziellen Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark, die vom Virus befallen oder zerstört werden. Sekundär-Infektionen der Lung sowie des Magens und Darmes erfordern sorgfältige Behandlung in allen Krankheitsstadien. Über fünfzig verschiedene Arten von Staupe-Viren sind isoliert worden. Hunde aller Rassen und Altersstufen können befallen werden, aber am meisten gefährdet sind die jetzt neu nach Europa gekommenden Rassen wie Barsoi, Chow-Chow, Samojede usw.Bei allen Rassen sind jedoch die heranwachsenden Tiere im Alter zwischen drei und zwölf Monaten die staupeanfälligsten.

Symptome
Die ersten Anzeichen beginnender Staupe sind Mattheitheit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall. Das geübte Auge kann allerdings bei jungen Hunden feststellen,daß der Mattheit eine kurze Phase übertriebener Lebendigkeit vorangeht, begleitet durch großen Hunger.Aber dieser Phase folgen schnell Mattheit und die anderen genannten Symptome.
Als nächstes entwickelt sich trockener Husten, und die Augen beginnen zu tränen. Die
Körpertemperatur steigt auf 39,4 Grad und mehr an.Oft scheint es,als ob das Tier innerhalb von 24 Stunden diese Symptome abgeschüttelt habe und sich wieder wohlauf befände. Nur zu oft wurde ein scheinbar genesenes Tier in diesem Krankeitsstadium durch lange Sparziergänge oder starkes Training überanstrengt, mit dem Ergebnis,daß es abgehetzt wurde und deshalb der sich möglicherweise anschliessenden lebensgefährlichen Phase der Staupeerkrankung wenig Widerstand entgegensetzen konnte.
Dieses nächste Krankheitsstadium wird oft Sekundär-Infektion genannt.Der Virus hat dann die natürlichen Abwehrkräfte des Organismus gegen Krankeitserreger mehr oder weniger stark geschwächt; andere Mikroben ergreifen die Gelegenheit, um in das Gewebe einzudringen, das normalerweise dagegen Widerstand leistet.
Auf diese Weise können Keime in der Lunge eine Lungenentzündung hervorrufen, Darmkeime, Magen-Darmentzündungen usw. Die später auftretenden abnormen Nervenkomklikationen können der Primär-Infektion des Staupevirus zu geordnet werden, denn seine Anwesenheit in den Nervenzellen richtet sehr ernste Schäden an. Das kann sich äusserlich durch Anfälle, Veitstanz, oder bestimmte Formen von Muskellähmung zeigen.

Behandlung
Obwohl es kein medizinisches Mittel gibt, das den Virus selbst treffen könnte, so gibt es doch ARZNEIMITTEL, mit denen die Krankheitserreger, die die Sekundär-Infektion erzeugen, bekämpft und vernichtetwerden können.
Besonders kommen dafür Penicilline und ähnliche Antibiotiker sowie die ständig steigende Zahl der Sulfonamide in Betracht. Allerdings haben diese Mittel bei unkorrekter Anwendung gefährliche Nebenwirkungen und dürfen deshalb nur vom Tierarzt verordnet und angewendet werden.
Stichpunkte aus:
Kleintierkrankheiten Band 1 Innere Medizin (Lehrbuch für Tiermedizinstudenten)
Bei Hunden wird das Virus ohne ausreichende Antikörperbildung vom neunten Tag der Infektion auch im ZNS (Zentralen Nervensystem) gefunden. Bei Welpen werden meist alle Gehirnregionen befallen, während bei älteren Hunden sich die Schädigungen in Grenzen halten, da die Infektion über Blut und Liquuor verbreitet.
Inkubationszeit: 3 bis 7 Tage.
Die nervöse Form tritt meist nach Abklingen der katarrhalischen Symptome (Lunge ect.), bisweilen aber noch während deren Bestehen auf. Sie äußert sich in Schwäche der Gliedmassen, schlaffen Lähmungen, klonischen Krämpfen, "Staupetic",Tremor, Ataxien, Manegebewegungen.Häufig entwickeln sich auch Kaukrämpfe mit starker Speichelbildung. Als Spätfolgen treten bisweilen Epilepsie oder Verblödung ein. (Denken Sie bitte daran, hier wird der Extremfall beschrieben)

Therapie
Eine kausale Therapie ist unbekannt; allenfalls im virämischen Stadium können Immunseren (z.B. Stagloban) eine gewisse, allerdings unsichere Bedeutung haben.
Die sonstige Behandlung ist gegen die Sekundärerreger und jeweiligen Symptome gerichtet. Antibiotika sollten in keinem Fall fehlen und bei Beteiligung des Magen Darm Traktes ist immer eine Diät zu empfehlen.


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