Leishmaniose

Leishmaniose, Sandmücke, Floh und Zecke beim Hund

Schutz gegen Zecken und die übertragbaren Krankheiten fängt in der Tierarztpraxis an! Fragen Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin nach effektiver Vorbeugung! Weltweit gibt es ca. 850 Zeckenarten!

Die für Hunde in Europa gefährlichsten sind: der gemeine Holzbock, die braune Hundezecke und die Buntzecke.
Der gemeine Holzbock lebt als Freilandzecke in Wäldern, Gärten, Parks, hohen Wiesen und an Wegrändern.
Die braune Hundezecke wurde aus Urlaubsländern nach Deutschland eingeschleppt.
Die Buntzecke ist in feuchteren Gebieten, Auwäldern und Mooren anzutreffen.

Die Entwicklung der Zecke umfasst 4 Stadien: Ei, Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. Um sich vom Larvenstadium in die nächsten Stadien weiterzuentwickeln, braucht die Zecke Blutmahlzeiten von ihren Wirten. Wirte der Zecke sind Säugetiere, Menschen und auch Zugvögel.

Die gesamte Entwicklungszeit kann in wenigen Monaten abgeschlossen sein, aber auch Jahre dauern. Sie hängt ab von den Witterungsbedingungen, den Umgebungstemperaturen und der Luftfeuchtigkeit. Die Aktivitäten der Zecken beginnen bei einer Bodentemperatur von 5 bis 7 C und einer Luftfeuchtigkeit über 80 %. In Deutschland findet man Zecken je nach Witterung von März bis Oktober, gehäuft treten sie in den Zeiträumen Mai bis Juli und September bis Oktober auf. Die Hauptzeckensaison in süd- und nordeuropäischen Ländern ist von November bis Januar bzw. Juni bis September.

Zecken sind Überträger gefährlicher Krankheiten. Einige Erkrankungen, die früher nur in wärmeren Ländern vorkamen, sind nun auch vermehrt bei in Deutschland lebenden Hunden verbreitet. Bedingt durch häufigeres Verreisen mit dem Hund und dem daraus resultierenden Einschleppen anderer Zeckenarten wie der braunen Hundezecke.

Die wichtigsten durch Zecken auf den Hund übertragenen Krankheiten sind die Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose und die Frühsommer-Meningoezephalitis.
Borrelien sind Bakterien. Die Erkrankung geht mit Fieber, Appetitverlust und Mattigkeit einher. Es kann zu Gelenkentzündungen kommen, in späteren Stadien auch zu Organschäden.
Babesien sind Einzeller. Sie befallen und zerstören die roten Blutkörperchen. Daher wird bei der Babesiose als häufigstes Symptom Blutarmut festgestellt. Weitere Symptome können hohes Fieber, roter und grünlicher Urin und Gelbsucht sein.
Ehrlichien sind Erreger, die in den sogenannten Monozyten leben. Akut erkrankte Tiere können unter hohem Fieber, Apathie, Fressunlust, Lymphknotenschwellungen und Blutungen leiden. Chronisch Erkrankte magern ab und haben eine größere Blutungsneigung.
Die Viren der Frühsommer - MeningoenzephalitisFSME , werden durch den gemeinen Holzbock übertragen. Die Symptome sind oft nicht klar. Apathie, Fieber und Bewegungsstörungen können Hinweise sein, im späteren Verlauf auch Halsbeugestörungen.

Die hier aufgeführten Erkrankungen sind nur eine Auswahl der häufigsten Erkrankungen, die durch Zecken übertragen werden können. Suchen Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin auf. Sie werden die nötigen Untersuchungen durchführen und die passende Therapie auswählen. Die Krankheiten sind behandelbar! Allerdings sind diese Therapien meist sehr aufwendig und können sehr langwierig sein.


Professor Robert Killick-Kendrick, Department of Biology, Imperial College, Ascot, Großbritannien, gibt Antworten auf wichtige Fragen zur Leishmaniose des Hunde.

Noch ein wichtiger Hinweis! Schützen Sie Ihren Hund, bevor Sie in den Süden fahren und fragen in Ihrer Apotheke nach einem Halsband, welches gegen Zecken, Flöhe und die Sandmücke schützt! Es heisst: Scalibor!!!
Der Hund sollte es 2 Wochen vor Reisebeginn tragen.


Natürlich sind veterinärmedizische Vorsorgeuntersuchungen zu beachten, ehe ein Hund in Deutschland vermittelt wird. Dazu gehört ein Test auf Leishmaniose. Alle Hunde, die über uns vermittelt werden, haben diesen Bluttest.

Natürlich sind die Tiere zum Zeitpunkt des Testes negativ. Da diese Erkrankung aber eine jahrelange Inkubationszeit haben kann, ist er nicht aussagekräftig für ein Hundeleben lang. Deshalb möchten wir Sie an dieser Stelle aufklären über die Leishmaniose, damit Sie selbst entscheiden können, ob Sie trotzdem einem kleinen, vierbeinigen "Ausländer" das Leben retten und ihm eine Chance auf ein behütetes Leben in Ihrer Familie geben wollen. Bedenken Sie, auch unsere "deutschen" Hunde können viele physische, wie psychische Erkrankungen haben. Alle sollen aber nach unserer Meinung ein Recht auf ein Leben bei netten Menschen haben.

Was ist Leishmaniose?
Es ist eine schwere, oft tödlich verlaufende Krankheit bei Hunden. Durch den Stich von kleinen Mücken, sogenannten Sand- oder Schmetterlingsmücken, werden mikroskopisch kleine Einzeller mit dem Namen Leishmania infantum auf den Hund übertragen. Gegen Leishmanien existiert leider kein vorbeugender Schutz durch Impfung oder Medikamente.

Wo kommt diese Leishmaniose vor?
Neben anderen Gebieten tritt sie besonders in Lateinamerika und in allen mediterranen Ländern auf. Zu letzteren gehören Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Malta, Griechenland, Türkei, Israel, Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko.

Was sind die häufigsten klinischen Symptome?
Das am häufigsten anzutreffende erste Symptom ist Haarverlust, besonders um die Augen und um die Schnauze. Bei fortschreitender Krankheit verliert der Hund, obgleich bei gutem Appetit, an Gewicht. Entzündungen der Haut werden manifest, besonders am Kopf und an den Beinen, eben an den Stellen, bei denen die Haut in Kontakt mit dem Boden kommt, wenn der Hund sich hinsetzt oder hinlegt. In spätern Krankheitsstadien sind die Krallen oft überlang und brüchig.

Was soll ich unternehmen, wenn ich glaube, dass mein Hund diese Krankheit hat?
Bringen Sie Ihren Hund zu Ihrem/r Tierarzt/ärztin. Diese/r wird eine Blutprobe oder evtl. Gewebeproben entnehmen und entsprechend untersuchen lassen.

Kann mein Hund behandelt werden?
Ja, aber trotz Behandlung ist ein späterer Rückfall leider nicht auszuschließen. Die verwendeten Medikamente sind Antimonpräparate. Diese müssen injiziert werden und die Behandlung muss über Wochen fortgesetzt werden. Einige Tierärzte verschreiben auch orale Medikamente.

Wie lange ist die Inkubationszeit der Krankheit?
Die Erkrankung kann bereits 3 Monate nach der Infektion auftreten, kann sich aber auch erst nach 18 Monaten zeigen. Ganz selten kann sie sogar über einige Jahre in einer Art Ruhezustand verharren. Es kommt sogar vor, dass Hunde resistent sind, was bedeutet, dass obgleich sie von infizierten Sandmücken gestochen wurden, sie keine Krankheitssymptome entwickeln, solange sie gut genährt sind und physisch nicht überbeansprucht werden. Diese Resistenz ist wahrscheinlich genetisch determiniert.

Wie ist der Lebenszyklus des Parasiten?
Im Hund lebt der Parasit in speziellen Zellen, den sog. Makrophagen. Diese findet man im Blut, in der Haut und in inneren Organen. Der Parasit hat hier eine rundliche Form und vermehrt sich durch Zellteilung.

Wenn eine Sandmücke einen infizierten Hund sticht, nimmt sie diese Zellen über die Haut auf. Im Magen der Mücke werden dann die infizierten Zellen aufgebrochen und die Parasiten freigesetzt. Diese nehmen dann eine längliche, dünne Gestalt an, die in der Blutmahlzeit herumschwimmen und die Darmwand befallen.

Infolge Vermehrung durch Zellteilung füllt sich schon nach wenigen Tagen der Magen der Mücke mit unzähligen Parasiten. Nachdem die weiblichen Mücken ihre Eier gelegt haben, suchen sie eine neue Blutmahlzeit. Wenn sie ein zweites Mal stechen, werden die Parasiten in der Hundehaut abgelegt. Eine winzige Hautläsion erscheint an der Stichstelle, gewöhnlich an der Schnauze oder am Ohr. Dort dringen die Parasiten in die Makrophagen ein und verwandeln sich in ihre ursprünglich runde Form zurück. Während die Hautläsion langsam wieder verschwindet, breiten sich die Parasiten in den inneren Organen des Hundes aus.

Kann ich die Krankheit bekommen, wenn mich eine infizierte Mücke sticht?
Ja, aber das Risiko ist in der Tat sehr gering und die humane Erkrankung ist einfach zu behandeln und zu heilen (ausgenommen bei Menschen mit AIDS, die ein geschädigtes Immunsystem haben). Es existieren sehr wenige Fälle in der mediterranen Bevölkerung.

Wie kann ich eine Sandmücke erkennen und wo lebt sie?
Sandmücken sind kleine, haarige, zweibeflügelte Insekten (2,5 – 3 mm lang), die, unüblich bei Mücken, nicht summen. Ihre Farbe reicht von strohfarben bis dunkelbraun. Wenn sie stechen wollen, hüpfen sie mit ausgebreiteten Flügeln über den Körper des Hundes. Sie stechen sowohl Menschen als auch Hunde, und einige gegen ihre Stiche sensibilisierte Individuen bekommen schwere juckende Reaktionen. Sandmücken sind tagsüber nicht zu sehen, da sie in Ritzen und Spalten ruhen. Die Mücken, die Canine Leishmaniose übertragen, leben nicht an Stränden, sind aber im Allgemeinen reichlich in ländlichen Gegenden oder in bewaldeten Flächen von Städten, wie Gärten oder Parks, zu finden. Eine Woche nach Eiablage schlüpfen die Larven aus den Eiern. Es existieren vier Larvenstadien, bevor die Puppe bzw. die Kokon gebildet wird. Zehn Tage später schlüpfen die erwachsenen Tiere. Bis hierhin dauert der gesamte Entwicklungszyklus, beginnend mit der Eiablage, ungefähr 2 Monate. In den mediterranen Ländern beginnt die Sandmücken – Saison im Mai und endet im September oder, bei mildem Spätsommerklima, im Oktober. Die letzte Sandmückengeneration überwintert im vierten Larvenstadium.
Beide Geschlechter ernähren sich von Zucker aus Pflanzen oder von Blattlaus Honigtau. Im Gegensatz zu den Männchen ernähren sich die Weibchen auch von Blut. Innerhalb einer Woche nach einer Blutmahlzeit legen die Weibchen dann um die 100 Eier in feuchten, mit organischen Stoffen angereichtem Boden.


   
   

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