Cendra

Cendra, *Mai 1993, unsere Bouvierhündin. Diese Hündin hatte einen langen Leidensweg hinter sich als ich sie im Mai 2002 kennenlernte. Sie wurde ursprünglich in Spanien ausgesetzt und von einem dortigen Tierheim aufgenommen und kam so zum Tierschutzverein-Giessen-und Umgebung. Ich bin viele Wochen mit ihr spazieren gegangen und hab sie mit Leckerlis, Streicheleinheiten und viel Geduld an mich gewöhnt. Sie war Menschen gegenüber nicht sehr angetan und schon durch viele Hände gegangen. Im Tierheim wurde sie von den Besuchern übersehen, wie das leider oft bei schwarzen Hunden passiert. In ihrer letzten Familie wollte sie sich nicht in die Familie integrieren, sie blieb nicht alleine, zerkaute viel und mochte keine Artgenossen. Eines Tages wollte ich sie in ihren Zwinger zurückbringen und sie wollte nicht, hob die Pfote und sah mich mit traurigen Augen an, da hatte sie mein Herz erobert. Ich fuhr nach Hause und sprach mit meinem Mann. Wir entschieden uns, es einfach mit ihr und unseren 2 Rüden zu versuchen. Das Giessener Tierheim vertraute uns Cendra an und unterstützte uns sehr. An dieser Stelle ein dickes DANKE an das ganze Team des Tierheimes! Zuhause angekommen, wurde sie von unseren Rüden freundlich begrüsst. Cendra hielt aber Abstand. Da wir räumlich die Möglichkeit haben, konnte sie sich zurückziehen. Der Garten war ihr Lieblingsplatz. Nach kurzer Zeit schloss sie sich den Rüden an und erschien pünktlich zu den Essenszeiten in der Küche. Sie fasste immer mehr Vertrauen und fing an wieder zu spielen, zerstörte auch nicht´s im Haus und war völlig unkompliziert, zu unserer Erleichterung. Wir verlängerten unsere Spaziergänge und dabei stellten wir fest, das Cendra nicht gut laufen konnte. Das wurde von Tag zu Tag schlimmer und wir suchten unseren Tierarzt auf. Die Diagnose war erdrückend. Cendra hatte die schwerste Form von HD. Sie wurde zweimal operiert, bekam Medikamente und Spritzen. Für eine kurze Zeit lebte sie richtig auf, tobte mit den Rüden, spielte wieder mit Bällchen und wir freuten uns. Cendra hatte uns ihr Vertrauen geschenkt! Leider hielt diese Zeit nicht lange an. Die Schmerzen kamen wieder, die Medikamente halfen nicht mehr und von einem künstlichen Hüftgelenkt auf beiden Seiten riet uns unser Tierarzt, auf grund ihres hohen Alters, ab. Wir versuchten es weiter mit Medikamenten und Spritzen bis sie vor Schmerzen weinte und gar nicht mehr laufen wollte. Tja, das war dann der schwerste Weg für uns, Cendras letzter. Wir mussten ihn mit ihr gehen. Alles was wir noch für Cendra tun konnten war, ihr für ein paar Monate ein schönes Zuhause zu geben, ihr die schlimmsten Schmerzen zu nehmen und sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten um ohne Angst in unseren Armen einschlafen zu können, leider viel zu früh! Schade, daß wir sie nicht schon früher kennengelernt haben. In unseren Herzen lebt auch sie weiter. Es war eine schöne Zeit mit ihr. Wir haben viel durch Cendra gelernt und begannen durch sie für den Tierschutz zu arbeiten :o) Es scheint unsere Bestimmung zu sein, immer einen kranken Hund auszusuchen. Heute erscheint mir das nicht mehr wichtig. Egal wie krank ein Hund auch ist, wir werden jeden pflegen und mit jedem den letzten Weg gehen. Alle haben uns ihre Liebe und ihr Vertrauen geschenkt. Das sind die schönsten Geschenke die man bekommen kann :o)

07.11.2002


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