Illegale Hundefabriken im Ausland

19.10.07

Illegale Hundefabriken im Ausland: Welpenhandel unterbinden - Deutscher Tierschutzbund fordert Heimtiergesetz

In Kleinanzeigen und im Internet werden Hundewelpen angeboten, die zumeist aus Hundefabriken aus dem Ausland stammen. Gerade zur Weihnachtszeit ist ein weiterer Anstieg der illegalen Welpenverkäufe zu befürchten. Daher fordert der Deutsche Tierschutzbund den Gesetzgeber auf zu handeln: Mit stärkeren Grenzkontrollen, harten Strafen für die Verantwortlichen und einem Heimtiergesetz. Der Verband warnt, Hunde von dubiosen Anbietern zu kaufen. Wer sich für ein Tier als Familienmitglied interessiert, sollte sich zuerst im örtlichen Tierheim beraten lassen.

Das Leid der Welpen aus illegalen Hundefabriken im Ausland ist immens. Viele der Tiere sind krank, von langen Transporten geschwächt und meist ohne lebenswichtige Impfungen, Begleitpapiere fehlen. Zudem sind die Welpen in der Regel viel zu früh vom Muttertier getrennt, so dass auch die für die Hunde wichtige Sozialisierung wegfällt. Nach heutigem Wissenstand ist eine Übergabe der Tiere an den Hundehalter zwischen der 8. und 12. Lebenswoche in der sogenannten Prägephase der richtige Zeitpunkt, auf keinen Fall später. Für den Deutschen Tierschutzbund steht fest, dass ein Heraufsetzen z.B. des Mindestalters von importieren Welpen, keine tierschutzgerechte Lösung ist. Das hat der Verband jetzt auch in einem Schreiben den Tierschutzsprechern der Bundestagsfraktionen erläutert und diese zum Handeln aufgefordert.

„Der Weg, das Tierleid zu bekämpfen, sind strikte Grenzkontrollen, konsequentes Durchgreifen in den Ländern vor Ort und harte Strafen für die Verantwortlichen“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Für die erforderlichen personellen und sachlichen Rahmenbedingungen müsse die Politik eilig sorgen, und zwar national und auf europäischer Ebene. Der Verband mahnt außerdem seit Jahren bei der Bundesregierung an, ein Heimtiergesetz zu erlassen. Dieses müsse unter anderem die Zucht, den Handel, sowie eine generelle Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung von Tieren beinhalten.

Der Deutsche Tierschutzbund warnt dringlich davor, Hundewelpen und andere Tiere „anonym“ von Straßenhändlern zu kaufen. Jedem Hundeinteressenten sollte klar sein, dass er den tierschutzwidrigen Handel unterstützt, wenn er einen Hund von dubiosen Händlern oder Züchtern übernimmt. Wer so etwas beobachtet, sollte umgehend die Polizei, den örtlichen Tierschutzverein oder den Deutschen Tierschutzbund direkt informieren. „Wenn Hunde wie Massenware beworben werden, kann es nicht seriös sein“, so Apel. Deutschland ist der größte Markt für die Anbieter. Viele dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierschutzvereine verzeichnen eine Zunahme des illegalen Hundehandels, besonders in den grenznahen Gebieten. Auch Seuchen wie Parvovirose, Staupe und Leptospirose werden wieder vermehrt registriert. Allein in Tschechien werden ca. 30.000 Hunde für den illegalen Handel gezüchtet, schätzt der Verband.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund


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