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Meine Meinung

"Von "Kampfhunden" und Kampfmenschen"

"was war passiert" - -----"was ist nun?" - ----"was ist zu tun"

Meine Meinung als langjährige Vorsitzende des Giessener Tierschutzvereins ist keine "exotische Besonderheit". Unzählige Gespräche mit Tierbesitzern und betroffenen Menschen haben gezeigt, dass viele meine Meinung teilen.

Nicht alle Diskussionen verliefen fair. Aggressivität, ein beleidigendes Vokabular, persönliche, verbale Angriffe bis hin zu Drohungen sind sicherlich kein Instrument für eine sachliche Unterhaltung. Vor allen Dingen hilft es niemanden. Am wenigsten den Tieren! Diese Art der "Konversation", oftmals noch über die Medien, haben mehr geschadet, als genutzt!

Unterschiedliche Meinungen ergeben eine lebhafte Diskussion und Streit gehört zur Kultur. Aber dies alles muss in einem würdigen Rahmen geschehen. Leider war dies in der Vergangenheit selten möglich.

Mittlerweile sitzen in den Tierheimen viele, viele Staffordshireterrier und Pitbulls, sowie deren Mischungen. Die Rassen, die aufgefallenen waren durch Beißunfälle. Hochgespielt wurden die Rassen, nicht deren ungeeignete bis gefährliche Halter.

Aus meiner Erfahrung im Tierschutz gibt es drei Gruppen von Menschen, die diese Hunde halten.

Gruppe 1
sind die Familien, die diese Rassen mögen und als brave Familienhunde halten, wie alle anderen Rassen und Mischlinge auch.
Diese Hundebesitzer machen niemanden Ärger, ihre Tiere sind unauffällige Familienmitglieder. Sie sind am schärfsten von der Verordnung getroffen. Diese Menschen sind "gesetzestreu" und jederzeit bereit, gestellte Anforderungen zu erfüllen. Sie haben für ihre Tiere gekämpft, alle Auflagen erfüllt und erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt und ihre Hunde verteidigt.

Meiner Meinung nach sind Psychologen gefragt, warum diese beiden Hunderassen, Pits und Staffs, zur einer Droge wurden für die Gruppe 2 der Hundehalter. Jugendliche, oftmals aus sozialen Brennpunkten, benutzen diese Hunde, neben Fäusten und oftmals Schlagringen und Messern, als Aufpolierer ihres eigenen Egos.
Mit einem Hund, der Angst und Schrecken verbreitet, ist man jemand! Mit diesem Hund treibt man Passanten auf die andere Straßenseite! Mit diesem Hund untermauert man seine verbalen Attacken, und drohend erhobene Fäuste haben noch mehr Wirkung!
Der Hund, dem moralische Begriffe wie "gut und böse" fremd sind, rettet mit dem gleichen Eifer Menschen aus Not aber lässt sich genauso freudig abrichten, andere Tiere und sogar Menschen anzugreifen, diese zu verletzen und im schlimmsten Fall zu töten.
Zu dieser Gruppe gehören auch die Menschen mit ihren nazistischen Neigungen, die ihre Hunde benutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Je auffälliger das Tier, umso mehr Zuschauer! Das verschafft diesen gestörten Menschen ein Hochgefühl und veranlasst sie, immer ausgefallenere Hunde an der Leine zu führen. Mit diesen Tieren "stolziert" man dort, wo viele Menschen sind! Auch diese Tiere führen ein "Hundeleben"!
Da Menschen machen, was machbar ist, komme ich zur Gruppe 3 , die diese Hunde halten mit dem einzigen Ziel, sie zu missbrauchen.
Das sind die professionellen Hundekämpfer mit ihren auf höchste Aggression gezüchteten Kampfhunden.
Ich spreche von jetzt und heute und nicht, was vor einigen Hundert Jahren zum Volksport und Volksbelustigung gehörte, den Gladiatorenkämpfen!

Vor 18 Jahren hatte unser Verein und ich persönlich die ersten Kontakte mit Hundekämpfern. Nach nun so langer Zeit des Missbrauchs der Hunde ist es höchste Zeit zu handeln und zu verhindern! Die Zeit des Redens und Protestes ist lange überschritten!

All die vielen Jahre war der Tierschutz alleine gelassen mit diesem Problem! Alleine gelassen von Behörden, Polizei, Züchtern, Hundeverbänden, Tierärzten und der Politik. Eine Zeit, in der unzählige Tiere ein schlimmes Leben führten und einen qualvollen Tod hatten!
Hätte man früher reagiert auf die Warnungen der Tierschutzverbände, hätte die professionelle Hundekampfszene nicht so viele Trittbrettfahrer hervorgebracht! Diese glauben, mit ihren Hunden das Straßenbild zu beherrschen und Menschen Angst und Schrecken einjagen zu können, sie haben Freude daran, die bedauernswerten Hunde zu misshandeln.
Erst nachdem sich die Zwischenfälle mit Hunden häuften, nach fast 20 Jahren des Schweigens, wurde über Nacht eine Kampfhundeverordnung geboren! Übereilt, wirr, behaftet mit Ratlosigkeit, Hilflosigkeit und für kaum jemanden nachvollziehbar!
Nachdem diese Verordnung auf dem Tisch war, wurden ethologische Gutachten angefordert, die Seiten füllen. Oftmals unverständlich für Laien, viel zu umfangreich, um gewissenhaft gelesen zu werden. Und vor allen Dingen viel zu spät!

Ich erlaube mir eine völlig unwissenschaftliche Bemerkung:
Der Mensch ist das Schicksal der Hunde!
Schuldig durch falsche Zucht!
Schuldig durch falsche Haltung!
Schuldig durch falsche Abrichtung!
Schuldig durch falsche Umwelteinflüsse!
Schuldig durch Quälereien!

Vieles wurde in der Vergangenheit falsch gemacht! Trotz Medienberichte angesehener Journalisten und seriöser Fernsehberichte blieben die zuständigen Behörden untätig!
Drohanrufe bishin zu Morddrohungen von Menschen, die sich in die Kampfhundeszene haben einschleusen lassen, wurden von den Verantwortlichen ignoriert!
Als man endlich nach Jahren des Schweigens tätig wurde und von bekannten Hundekämpfern über 50 Kampfhunde sicherstellte, kam für diese hochgradig aggressiven Tiere jede Hilfe zu spät. Sie wurden alle getötet, um Unheil von Menschen und Tieren abzuwenden.
Viele vergrabene Hunde wurde gefunden, die Verlierer der unseligen und brutalen Hundekämpfe!
Man tat bestürzt, doch die zuständigen Behörden hatten diesen Hundebesitzern und Züchtern jahrelang gestattet, mitten in Marburg Hundeausstellungen abzuhalten.
Hier wurden Schriften verkauft, in denen minuziös die Vorbereitung der Hunde zum Kampf beschrieben wurde!
Hier trafen sich die professionellen Hundekämpfer- Zeit genug, den Hundekampf in Europa zu etablieren. Zeit genug, um all die vielen kleinen Trittbrettfahrer hervorzubringen, was letztendlich zu der Verordnung geführt hat.
Erst als ein bekannter Journalist unter Einssatz seines Lebens einen Film in der Hundekampfszene drehte, wurden die Behörden tätig.

Sozialarbeiter aus sozialen Brennpunkten berichteten von unglaublichen Methoden, Hunde scharf zu machen. Es handelte sich immer um Pits und Staffs.
Salzgaben mit anschließendem Wasserentzug, Schlafentzug, Brennen mit Zigaretten, Schnitte mit Rasierklingen, Hetzen aufeinander- um nur einige Beispiele zu nennen.
Wir hatten einige dieser bedauernswerten Geschöpfe im Tierheim! Ein Welpe mit abgeschnittenen Ohren, eine Hündin mit unzähligen Schnitten am Bauch, ein Hund, halb wahnsinnig vor Durst, Hunde, die sich in den Ästen der Bäume verbissen, nicht mehr losließen, auch als das Blut schon aus dem Maul lief! Hunde, die angriffen, als sie ein Wort aus dem normalen Sprachgebrauch hörten! Hunde, die abgerichtet waren auf das Schnicken eines Feuerzeuges!

Auch als Passanten bedroht wurden, andere Hunde von Bürgern verletzt wurden, sich die Beschwerden und Bitten von Bürgern und Bürgerinnen häuften- die Behörden schwiegen - kein Handlungsbedarf!
Pressekonferenzen gab es, als Eichen im Park und in der Fußgängerzone von Hunden zerstört wurden- man bedauerte den großen, wirtschaftlichen Schaden!
Als ein Pudel an der Leine seines Halters fast totgebissen wurde und der Pit anschließen in der Öffentlichkeit von seinem eigenen Besitzer erstochen wurde, als eine junge Frau mit einem Baby auf dem Arm von einem Pit erheblich verletzt wurde, schwieg man!
Pits, die völlig zernarbt und mit frischen und alten Wunden übersät waren, wurden von der Kriminalpolizei ins Tierheim gebracht! Zeugenschutz hatte der Halter! Nach seiner Aussage vor Gericht bekam er seine Hunde zurück!

Hunde, die ihr Leben in Kennels verbrachten, bis auf ihre "Einsätze", wurden von uns nach der Verhaftung der Halter auf Bitte der Polizei abgeholt.
Welpen, die sich im Alter von 6 Wochen zerbissen!
Hündinnen, die ihre Welpen im Alter von vier Wochen bissen!
Pits, die im Tierheim Menschen und Tiere anfielen und verletzten!
Hatten wir diese Tiere im Tierheim, waren Pöbeleien von "Besuchern" und Interessenten der Hunde an der Tagesordnung.

Das Personal wurde bedroht!
Nächtliche Einbrüche- Pits wurden gestohlen. Bei Verhaftungen wegen anderer Delikte fand man die Hunde in einem Keller in Mainz!
Angriff auf unseres Hausmeisters mit einem Baseballschläger zu nächtlicher Stunde!
Selbstgebastelte Böller wurden nachts ins Gelände des Tierheimes geworfen!
Sprung eines gewalttätigen Mannes über den Zaun, der seinen beschlagnahmten Pit "besuchen" wollte. Bedrohung der Tierheimleiterin bei Verweigerung!

Die unliebsamen Zwischenfälle häuften sich.
Es wurde immer schwerer, die Hunde in geeignete Hände zu vermitteln- heute ist es fast unmöglich geworden.
Die Menschen, die sie wollten, waren gerade die, denen wir all das zu verdanken haben.
Liebhaber der Hunde hatten nicht den Mut, sich gegen die Angriffe auf der Strasse zu wehren.
Familien drohten auseinander zu brechen, Androhung von Kündigung der Wohnung, Schulfreunde durften sich nicht mehr besuchen, all das- weil ein Pit oder Staff in der Familie lebte!

Wo also sollten die Tiere hin? Dafür gab es keine politische Lösung!
Oftmals war eine Resozialisierung nicht mehr möglich. Die Hunde waren eine tödliche Gefahr für ihre Umwelt.
Eine Ethikkommission wurde in unserem Verein gegründet. Sie entscheidet, ob ein Hund getötet werden muss.
Der Mensch hatte versagt, der Hund bezahlte mit seinem Leben.
Eine Entscheidung, die uns nicht nur traurig machte, auch unser Zorn wurde immer größer.
Die Behörden hatten versagt, jahrlang geschwiegen, der ehrenamtliche Tierschutz musste nun der Vollstrecker sein!
Das Kompetenzgerangel zwischen den einzelnen Behörden begann. Ping Pong Ball zwischen den Ämtern!

Schon bestehende Verordnungen wurden vor der neuen Verordnung nicht befriedigend umgesetzt. Warum also immer der Schrei nach neuen Gesetzen, wenn schon die alten nicht ausgeschöpft werden?
Und den Tieren geschah weiterhin Unrecht!
Und die Menschen hatten weiterhin Angst!
Ja, und dann kam über nacht die Verordnung!

Plötzlich wollte jeder Politiker die Bürger und Bürgerinnen schützen! Jetzt, gleich, sofort!
Als vor 15 Jahren zwei Schäferhunde ein Kind in Giessen-Wieseck tot bissen , da gab es einen tiefen Seufzer des Bedauerns.
Kein Zweifel, die Problematik mit Hunden wuchs.
Es muss doch den Behörden und auch der Politik klar gewesen sein, dass wir trotzdem kein Hundeproblem, sondern ein Gesellschaftsproblem haben.
Die Verordnung hat unzählige, anständige Hundehalter nicht nur verunsichert, sondern auch in Angst und Schrecken versetzt.

Aber- es sind die kriminellen Hundehalter, denen wir letztendlich die Verordnung und den ganzen Ärger und Kummer zu verdanken haben.
Diese Menschen sind durch nichts zu erschüttern!
Das alles belastet nur die unbescholtenen Bürger mit ihren unauffälligen Familienhunden!
Sie leiden unter den Pöbeleien, sie wurden in einem Atemzug genannt mit denen, die die Verursacher der schlimmen Vorfälle waren. Diese allerdings fürchten sich weiterhin vor nichts und niemanden.
Die Vermittlung von Pits und Staffs ist unmöglich geworden, die Gesellschaft lehnt die Hunde weiterhin ab.

Was also hat die Verordnung gebracht? Weiterhin werden die Hunde gezüchtet. Klar ist, wenn kaum noch seriöse Liebhaber dieser Rassen die Hunde halten wollen oder wegen gesellschaftlichen Druck nicht halten können, sind doch wieder die Menschen die Käufer der Hunde, die überhaupt keine Tiere haben sollten. Und was sind es für Züchter, die weiterhin Hunde auf eine Welt kommen lassen, für die kein Platz zu sein scheint?


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Betroffene Rassen
Der Tierschutz fordert