Informationen
  Unser Team     Aktuelles     Vermittlungen     Zuhause gefunden     Krankheiten     Tierschutz     Privates     Memory     Regenbogenbrücke     Schmunzelecke  
Alles zum Hund
Alles zur Katze
Anschaffung Kleintiere
Chip
Erholung
EU-Pass
Fuchsbandwurm
Haustier Fundsache?
Igel
Käfigeier in Süßwaren
Ponys
Registrierungen
Schildkröten
Sonnenbrand
Silvester
Tierbestattungen
TSV Mafiöses System
Urlaub geplant?
Urlaub im Süden
Urlaubssouvenirs
Weihenstephan
Weihnachten
Wellensittiche
Zecken
Common:
Home
Links
unser Banner für Sie
Routenplaner
Gästebuch
Sitemap
Impressum

Tierschutzerfolg: Weihenstephan



Tierschutzerfolg: Weihenstephan stellt irreführende Werbung ein...
Alles Lüge oder was? Das Märchen von der artgerechten Milchkuhhaltung

Die Molkerei Weihenstephan, die dem Müller-Milch Konzern gehört, täuschte über mehrere Monate die Verbraucher mit dem Werbeslogan „Milch aus artgerechter Tierhaltung“. Die Milch stammt von Kühen, die in bayrischen Bauernhöfe ganzjährig in der Anbindehaltung leben müssen. Das bedeutet, dass die Kühe niemals zum Grasen auf die Weide kommen, sondern auch im Sommer angebunden auf der gleichen Stelle im Stall stehen. Sie können aufstehen und sich hinlegen, aber nicht umherlaufen oder die wichtigen Sozialkontakte mit anderen Kühen ausüben. Diese Form der Tierhaltung ist zwar nicht verboten, entspricht aber einer artgerechten Tierhaltung in keiner Weise.
Nachdem die Gesprächsangebote des Deutschen Tierschutzbundes an die Molkerei nicht angenommen wurden, kritisierte der Deutsche Tierschutzbund die Irreführung der Verbraucher auch öffentlich und initiierte ein Verfahren wegen „unlauteren Wettbewerbs".

Auch wenn der Müller-Milch-Konzern nun mit Klagen droht, war der Protest der Tierschützer insofern erfolgreich, als dass im Fernsehen nicht mehr mit dem Begriff "artgerechte Tierhaltung" geworben wird und der Slogan nicht mehr auf jeder Milchverpackung erscheint.

Das ändert allerdings nichts daran, dass die Kühe weiterhin angebunden im Stall gehalten werden. Diese Form der Rinderhaltung ist nicht tolerierbar und gerade ein Marktriese wie die Molkerei Weihenstephan/Müllermilch sollte die Landwirte bei einer Umstellung auf artgerechte Haltung unterstützen. Solange weder von Seiten der Landwirte, noch von Molkereien oder Politik glaubwürdige Schritte unternommen werden, die Anbindehaltung abzuschaffen, ist es besonders wichtig, bessere Tierschutzstandards auch über den Einkauf durchzusetzen.

Der Verbraucher hat die Möglichkeit, durch seine Kaufentscheidung solche Haltungsformen zu boykottieren, die nicht tiergerecht sind, und solche zu bevorzugen, die Tierschutzaspekte berücksichtigen.

Ökohaltung auch nicht besser?

In der ökologischen Landwirtschaft wird den Bedürfnissen der Tiere im Allgemeinen größere Beachtung geschenkt als in konventionellen Betrieben. Den Tieren steht ein größeres Flächenangebot zur Verfügung und sie werden auf Einstreu gehalten.

In Biobetrieben müssen die Milchkühe im Sommer auf der Weide gehalten werden. Eine ganzjährige Stallhaltung ist- im Gegensatz zu den konventionellen Betrieben – nicht erlaubt, auch dann nicht, wenn es sich um einen Laufstall handelt, in dem die Kühe umherlaufen können.

Bis zum Jahre 2010 ist allerdings auch in Ökobetrieben die Anbindehaltung im Winter noch gestattet, wenn die Tiere in den Wintermonaten Auslauf, in einem Laufhof beispielsweise, erhalten.

Ausnahmen sind nicht tierschutzgerecht

Eine neue Ausnahmeregelung erlaubt es Landwirten kleiner Betriebe in Bayern und Baden Württemberg, die nach der EU-Ökoverordnung wirtschaften, ihre Kühe im Winter auch ohne Auslauf in der Anbindehaltung zu halten. Diese Ausnahmeregelung ermöglicht es den Bauern, ihre Milch als Ökomilch zu vermarkten und an staatlichen Förderprogrammen teilzunehmen. Aus Sicht des Tierschutzes wäre es sinnvoller, die staatlichen Mittel so einzusetzen, dass Bauern unterstützt werden, die in Stallumbauten investieren müssen, damit sie auch im Winter eine artgerechte Haltung garantieren können.

Auch wenn die Anbindehaltung der Kühe im Winter eine inkonsequente Umsetzung der ökologischen Zielsetzungen ist, haben die Tiere hier zumindest im Sommer Weidegang, was in der konventionellen Haltung nicht immer der Fall ist. Nicht nur Argumente des Tierschutzes, sondern auch Umwelt- und Klimaschutzaspekte sprechen dafür, Produkten aus der ökologischen Landwirtschaft weiterhin den Vorzug zu geben.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund


Printable version